Der klangkarton – das junge, kreative Vermittlungs-Programm der Stiftung Mozarteum Salzburg – ist in der kommenden Saison rappelvoll mit zahlreichen Veranstaltungen, darunter 48 Konzerte sowie Workshops, Führungen und Projekte. Der klangkarton mit seinen in nicht Corona-Zeiten rund 10.000 BesucherInnen pro Saison führt in alle drei Bereiche der Stiftung Mozarteum hinein – Konzerte, Museen und Wissenschaft – und richtet sich an Familien mit Kindern und Jugendlichen aller Altersstufen, Kindergartengruppen, Schulen, Auszubildende, StudentInnen und junge Erwachsene gleichermaßen.
Die Saison 2020/21 verschreibt sich ganz dem Motto Balance-Akte. „Wir balancieren mit Themen, mit Veranstaltungen, mit Tradition und Moderne“, erläutert Antje Blome-Müller, die Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung der Stiftung Mozarteum. Akte, zweiter Bestandteil des Wortes und klangkarton-Mottos Balance-Akte, begegnen uns im Leben: als Aktionen und Handlungsweisen im Alltag, in der Bildenden Kunst als Spiel mit Zeigen und Verdecken und auch in den Opern Mozarts, um der Handlung auf der Bühne eine grobe Struktur zu geben. „Mit diesem spielerisch assoziativen Umgang des Begriffs sind wir schon dicht auf den Spuren Mozarts, nämlich seiner Leidenschaft für Spiele und Spielereien“, fügt Antje Blome-Müller hinzu.
Der klangkarton geht neue Wege: Mozart online
Dass Mozart auch im Netz gut funktioniert, hat Corona gezeigt. Mit dem neuen Online-Programm #WegezuMozart wurden die Erfahrungen und das Wissen der drei Bereiche Wissenschaft, Museum, Konzerte zusammengeführt und zugänglich gemacht. So können Kinder- und Jugendliche, LehrerInnen und ChorleiterInnen neben zahlreichen Angeboten, Arbeitsmaterialien und Videos, hier jetzt auch einige der Mozart-Kanons zum Selbststudium finden.
Dieses Jahr fand die Audition für das Mozart Kinderorchester online statt. Das 2012 gegründete Mozart Kinderorchester ist nun wieder vollzählig, wird allerdings bis auf weiteres nicht in seiner 60-köpfigen Besetzung proben können. Noch wird mit verschiedensten Probenkonzepten balanciert, damit in zwei Konzerten Mozarts „alte“ Musik von den jüngsten MusikerInnen bei der Mozartwoche 2021 gespielt werden kann.
Konzert und Theater: Neues und Bekanntes
Für Schulklassen und Familien kehrt die Produktion Der Rattenfänger im Rahmen des zeitgenössischen Musikfestivals Dialoge im November einmalig auf die Bühne des Marionettentheaters zurück. Der Rattenfänger ist ein kluges und unterhaltsam erzähltes Musiktheater mit einer spielerisch gewitzten Ratten-Puppe, einem meisterhaften Klarinettisten und den Klängen von Igor Strawinsky, Béla Kovács und Jörg Widmann.
„Hineingehört und mitgetanzt!“ heißt es beim Format Die Kammer (ab 16 Jahren): Die Musik lädt zum Zuhören und zum Tanzen ein. Gemeinsam mit dem erfolgreichen Profitänzer, Dancing Star-Gewinner und mehrfachen Staatsmeister Florian Gschaider können die erlernten Gesellschaftstänze in dem ehrwürdigen Ambiente des Wiener Saals praktiziert werden. Die Veranstaltung findet selbstverständlich unter Berücksichtigung der jeweiligen aktuellen Veranstaltungs-Vorschriften statt. Im Rahmen des zeitgenössischen Musikfestivals Dialoge können junge KomponistInnen zwischen zehn und 18 Jahren in der Komponierwerkstatt ihre Fertigkeiten verfeinern. Sowohl sie selbst als auch jeweils externe InterpretInnen führen das Werk im Schlusskonzert der Werkstatt auf.
Die beliebten Dauerbrenner des klangkartons finden sich wieder im Programm mit neuen, frischen Themen: Insgesamt 20 Mittendrin-Konzerte werden die Allerkleinsten (für Kinder unter vier Jahren) in 17 Familienkonzerten und in drei Konzerten für Krabbelgruppen begeistern. Die Lausch-Konzerte (für Kinder ab vier Jahren) werden mit 18 Vorstellungen als Kindergarten- und Familienkonzerte fortgesetzt. Für Volksschulkinder stehen wiederum fünf Jeunesse Piccolo-Konzerte auf dem Programm.
Tanz den Mozart
Für die Mozartwoche 2021 gibt es etwas vollkommen Neues: Zum ersten Mal erhalten TänzerInnen und ChoreografInnen ab 16 Jahren eine Plattform, als SolistInnen, im Duo oder in der Kleingruppe ihre Arbeiten einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren – einzige Voraussetzung: Sie müssen Mozart tanzen. Die neu gegründete Plattform Tanz hat ihre Premiere in der Mozartwoche am 23. Jänner 2021. Die Teilnehmenden erhalten ein qualifiziertes Feedback von einer Fachjury, den besten Beiträgen winkt ein weiterer Auftritt.
Neben dem reichen Konzertangebot werden Workshops für Schulklassen angeboten, die in den wissenschaftlichen Bereich der Stiftung Mozarteum führen und den Forschergeist der Kinder und Jugendlichen anregen sollen, etwa Wunderkind Mozart, Sherlock im Archiv oder Mach" mal Pause! Die Kunst der Stille und Pausen in der Musik.
Mehr als lebendig und bewegt zugehen wird es wieder in den Museen. Mit zahlreichen Führungen und Workshops zu Themen rund um Mozart können Kinder und Jugendliche in Mozarts Geburtshaus und im Mozart-Wohnhaus auf Entdeckungstour gehen, darunter sind Rock Me Amadeus, Familie Mozart – ganz privat, Don Giovanni und das Menuett oder Mozart – Leben und Aufwachsen im Salzburg des 18. Jahrhunderts und mit Study with Mozart ein Workshop in englischer Sprache. Auch in den Ferien kann man mit Mozart viel erleben: die Kinder Ferien Woche mit Mozart erfreut sich großer Beliebtheit und wird heuer und auch im kommenden Jahr an zwei Terminen im Juli und August angeboten.
Die Stiftung Mozarteum Salzburg freut sich, im Rahmen des Pressegesprächs zum neuen klangkarton-Programm folgende Preisträgerinnen des einzigen Musik-Preises für Vorwissenschaftliche Arbeiten (VWA) in Österreich auszeichnen zu dürfen: Sabrina Pitt vom BRG Seekirchen schrieb ihre Arbeit zum Thema „Auftrittsängste bei Musizierenden: Ursachen und Linderungsstrategien“ und Isabella Humer vom Sport- und Musik RG/SSM widmete sich dem Thema „Längst verhallte Engelstimmen. Die Kastraten in der Oper“. Seit nunmehr drei Jahren werden herausragende Vorwissenschaftliche Arbeiten mit musikalischem Themenschwerpunkt von der Stiftung Mozarteum prämiert.