Salzburg hat mehr zur bieten, als Kultur, Burgen und Schlösser – auch der Sport wird hier großgeschrieben. Das gilt ebenso für den Wintersport in der Umgebung als auch den Fußball. Vor allem Red Bull Salzburg gehört zu den populärsten Vereinen der Region. Die Sommerpause war kurz – die Vorsaison war lang und die Europameisterschaft im Sommer musste ebenfalls im Terminkalender untergebracht werden. Am 21. Juni ging es für Red Bull Salzburg nach nur knapp vier Wochen Pause wieder los mit der Vorbereitung. Mit dabei waren nicht nur einige Neuzugänge und Nachwuchsspieler, sondern auch der neue Cheftrainer Matthias Jaissle. Mit dem ersten Pflichtspiel der Saison sind die Bullen nun auch offiziell in die neue Spielzeit gestartet. Wir schauen auf die Pläne von Red Bull Salzburg.
Matthias Jaissle beerbt Jesse Marsch
Trainer, die ihr Handwerk in Österreich gelernt oder bewiesen haben, sind in der deutschen Bundesliga sehr beliebt. Ob Marco Rose, Adi Hütter oder Oliver Glasner – sie alle gehörten in der vergangenen Saison zu den umworbenen Trainern in Deutschland. Nachdem klar wurde, dass Julian Nagelsmann von RB Leipzig zum FC Bayern wechseln würde, waren sich viele Beobachter sicher, dass der Vize-Meister seine Fühler nach Jesse Marsch ausstrecken würde. Bereits in der Saison 2018/19 war Marsch als Co-Trainer in Leipzig tätig. Nach zwei starken Jahren mit Salzburg kehrt er nun in die Bundesliga zurück. Stattdessen steht nun mit Matthias Jaissle das nächste vielversprechende Trainertalent in Salzburg an der Seitenlinie. Der ehemalig Hoffenheim-Spieler kann als Schüler Ralf Rangnicks bezeichnet werden und passt damit perfekt in die Anforderungen von Red Bull. Zuvor war Jaissle beim FC Liefering beschäftigt.
Millioneneinnahmen im Sommer
In den gut vier Wochen Vorbereitung hatte Jaissle dann auch die Möglichkeit, seinen Kader genauer kennenzulernen. Nicht mehr mit dabei sind unter anderem die beiden Topstürmer aus der vergangenen Saison, Patson Daka und Enock Mwepu. Daka wechselte für 30 Millionen Euro zu Leicester City und Mwepu avancierte mit einer Ablöse von 23 Millionen Euro zum teuersten Brighton & Hove Transfer aller Zeiten. Als Alternative könnte Salzburg einen echten Coup gelandet haben. So haben die Österreicher das Tauziehen um Roko Simic gewonnen. Der junge Stürmer kommt von Lokomotive Zagreb und gilt als eines der vielversprechendsten Offensiv-Talente Europas. Um sich an den österreichischen Fußball zu gewöhnen, wird er wie viele seine Vorgänger zunächst beim FC Liefering Erfahrungen sammeln.
Drei Neuzugänge und die „Loan-Army“
Neben Roko Simic konnten die Bullen Kamil Piatkowski aus Polen und Nicolas Capaldo von Boca Juniors verpflichten. Beide gelten auf ihren Positionen ebenfalls als große Talente. Zudem konnte mit dem Linksverteidiger Bernardo eine weitere Stütze aus der vergangenen Saison gehalten werden. Spannend wird es zu beobachten, wie sich die zahlreichen Rückkehrer schlagen werden. So werden unter anderem die Youngster Diambou, Guindo, Kjaergaard, Okoh und Sesko nach einem Intermezzo beim FC Liefering nun fest zum Profikader der Bullen gehören. Mit dabei sind mittlerweile auch wieder die deutschen U21-Europameister Karim Adeymi und Mergim Berisha.
Was ist drin für die Bullen?
Auch in dieser Sommerpause mussten die Verantwortlichen wieder jede Menge Veränderungen bewerkstelligen. Neben dem Verlust der beiden Topstürmer Daka und Mwepu wiegt wohl der Abgang von Trainer Jesse Marsch am schwersten. Knapp vier Wochen hatten Mannschaft und der neue Coach nun Zeit, sich auf die Saison vorzubereiten. Los ging es dann am vergangenen Freitag mit der 1. Runde des ÖFB-Cups. Hier setzten sich die Bullen beim WSC Wels standesgemäß mit 4:1 durch. Rückkehrer Benjamin Sesko traf sogar doppelt. Zum Auftakt in der Liga müssen die Bullen dann beim SK Sturm Graz ran. Wenig überraschend sind sie bei Buchmachern wie Betway mit einer Sportwetten Quote von 1,55 (Stand: 22. 07.) der klare Favorit. Auf nationaler Ebene ist der Serienmeister natürlich auch in diesem Jahr wieder die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Anders sieht das natürlich in der Champions League aus. Hier muss sich die Mannschaft zunächst über den sogenannten Champions-Weg für die Königsklasse qualifizieren. Zwar waren die Bullen in den letzten beiden Jahren immer vertreten und wollen natürlich auch dieses Jahr wieder mit dabei sein – zu den Favoriten dürften allerdings andere Mannschaften zählen.
Nach wie vor zieht der Verein die Massen in die Red Bull Arena, wenn ein Heimspiel ansteht. Nach dem Saisonauftakt bei Sturm Graz ist am 2. Spieltag der SV Ried bei den Bullen zu Gast. Wir freuen uns auf die neue Saison.