Leopold Mozart. Musiker – Manager – Mensch

50 Jahre lebte und wirkte er in Salzburg

Leopold Mozart gehörte zweifelsohne zu den interessantesten und vielseitigsten Persönlichkeiten seiner Zeit. 50 Jahre lebte und wirkte er in Salzburg.

Er war nicht nur der Verfasser einer europaweit verbreiteten Violinschule, sondern auch ein produktiver Komponist, langjähriger Hofmusiker und Geiger, Vizekapellmeister, geschickter Notenstecher und Kopist. Zudem war er ein erfolgreicher Pädagoge, kluger Erzieher und Förderer seiner begabten Kinder Maria Anna (Nannerl) Mozart und Wolfgang Amadeus Mozart, geschätzter Gelehrter, aufmerksamer Beobachter und ein exzellenter Briefschreiber. Er war seiner Frau Anna Maria ein liebevoller Ehemann und sorgender, bisweilen belehrender Familienvater, er galt als geselliger Gastgeber, gebildeter Leser, sammelnder Kunstfreund, leidenschaftlicher Theater- und Opernbesucher. Leopold Mozart schuf sich ein weitverzweigtes Netzwerk an Kontakten, war ein zielstrebiger Organisator, umsichtiger Reisemanager und Konzertveranstalter. Er war gläubiger Katholik, Freimaurer, provokanter Untertan, Freigeist und Mann der Aufklärung, der sowohl Kollegen als auch Musikerwitwen und -waisen unterstützte. Dominicus Hagenauer, Abt von St. Peter und Jugendfreund von Wolfgang Amadé, beschrieb ihn als „ein Mann von vielen Witz und Klugheit“.

Wer war Leopold Mozart wirklich?

Leopold Mozart, als Sohn eines Buchbinders am 14. November 1719 in Augsburg geboren, kam 1737 mit 18 Jahren nach Salzburg um sich an der Benediktiner Universität für ein Studium der Philosophie und Jurisprudenz einzuschreiben. Er hatte am Jesuitenkolleg seiner Heimatstadt eine umfangreiche humanistische Ausbildung genossen. Seit jeher galt jedoch seine Leidenschaft der Musik. Ohne sein Studium zu beenden – er handelte sich 1739 wegen mangelnden Vorlesungsbesuchs einen Verweis ein – trat er 1740 als Kammerdiener und Geiger in den Dienst des Salzburger Domherrn Johann Baptist von Thurn-Valsassina und Taxis. Dieser förderte den jungen, ehrgeizigen Musiker bis hin zur Aufnahme in die Hofkapelle des Salzburger Fürsterzbischofs. Dort arbeitete er sich ab 1743 von einem unbesoldeten vierten Geiger bis 1763 zum Vizekapellmeister der Hofmusikkapelle empor. In dieser Zeit komponierte er zahlreiche Werke für die verschiedensten Gattungen, alleine an die 90 Symphonien, zudem Serenaden und Divertimenti, Solokonzerte, Kammermusik, Oratorien, Messen und Litaneien. Vieles davon gilt als verschollen, aber immerhin 250 Kompositionen haben sich erhalten. In der Ausstellung sind wertvolle Musikautographe als Leihgaben zu sehen.

Europaweiten Ruhm erwarb sich Leopold allerdings als herausragender Musikpädagoge. Er gab 1756 das erste umfangreiche Violin-Lehrbuch heraus, den Versuch einer gründlichen Violinschule. Das weit verbreitete Buch wurde noch zu seinen Lebzeiten in mehrere Sprachen übersetzt. Für dessen immense Bedeutung spricht, dass es noch heute von Instrumentallehrern im Unterricht mit Studenten Verwendung findet. Renommierten Geigern gilt die Violinschule als unverzichtbares Kompendium zum Violinspiel des 18. Jahrhunderts. Leopold hatte zahlreiche Schüler, die er in Geigen- und Klavierspiel sowie Komposition und Gesang unterrichtete; nicht zuletzt war er der erfolgreiche Lehrer seiner beiden „Wunderkinder“ Maria Anna und Wolfgang, die er mit Liebe und Klugheit förderte.

Seine außerordentlichen Fähigkeiten als Manager konnte er bei den großen Reisen, die er mit seiner Familie durch ganz Europa unternahm, beweisen. Die rund 500 erhaltenen Briefe Leopold Mozarts zeigen ihn als scharf beobachtenden Zeitgenossen. Sei es in der Politik, Religion, den Naturwissenschaften oder in der Kunst. Gleichzeitig vermitteln sie das Bild eines liebevollen und besorgten bisweilen auch belehrenden Ehemanns und Vaters. Aus allen Briefen spricht ein vielseitig interessierter, gebildeter und erstaunlich moderner Mann und Musiker.

Hofmusiker Leopold Mozart

Nun bin unter 4 Capellmeistern, die im Calender stehen, der einzige.
13. August 1778, an seinen Sohn

Leopold Mozart erhielt in seiner Geburtsstadt Augsburg von 1724 bis 1736 am Jesuitenkolleg St. Salvator eine profunde humanistische Ausbildung. Dort erlernte er auch das Geigen- und Orgelspiel. Im Alter von 18 Jahren verließ Leopold Mozart seine Geburtsstadt, um an der Benediktineruniversität in Salzburg zu studieren. 1739 provozierte er seinen Verweis und erhielt eine Anstellung als Kammerdiener und Musiker bei Johann Baptist Graf von Thurn-Valsassina und Taxis. Dieser ebenfalls aus Schwaben stammende Salzburger Domherr verhalf Leopold Mozart 1743 zum Eintritt in die fürsterzbischöfliche Hofmusikapelle und förderte seine Karriere. Mehr als 40 Jahre war Leopold Mozart unter fünf verschiedenen Fürsterzbischöfen als Hofgeiger tätig. 1763 erreichte er im Alter von 43 Jahren mit der Ernennung zum Vizekapellmeister seine höchste Position. In dieser Funktion nahm er durch vielfältige organisatorische Aufgaben Einfluss auf die Hofmusik. Er unterstützte nicht nur seinen Sohn Wolfgang Amadé, sondern auch Hofmusiker und deren Witwen und Waisen bei Gesuchen.

Der Großteil seiner rund 250 erhaltenen Kompositionen entstand für den Salzburger Hof.

Manager und Networker Leopold Mozart

Daß ich einen guten Zeitungschreiber hätte machen können, … nicht schwer für einen Mann, der die Welt gesehen hat, die Welt kennt und solche studiert hat.
11. November 1785, an seine Tochter

Leopold Mozart unternahm mit seiner Familie ausgedehnte Reisen durch Europa, die ihn nach Deutschland, Frankreich, England, Holland, die Schweiz und Italien führten. Sie waren nicht nur kostspielig, sondern auch eine organisatorische und logistische Meisterleistung. Reisen erforderte Sprachkenntnisse, einen sicheren Umgang mit Geldsorten und den Gepflogenheiten der jeweiligen Länder, weltmännisches Auftreten und gute Kontakte.

Leopold Mozart war ein exzellenter Briefschreiber, er korrespondierte mit Gelehrten, Verlegern und Musikerkollegen und baute sich so für seine vielfältigen Unternehmungen ein weitverzweigtes Netzwerk auf, das später auch sein Sohn Wolfgang auf seinen Reisen nutzte. Mehr als 500 seiner Briefe haben sich erhalten.

Durch die Reisen machte Leopold Mozart die Talente seiner beiden Kinder an den größten Höfen Europas bekannt. Er nutzte die frühen Printmedien, lancierte Zeitungsberichte, gab ein Bild mit den musizierenden Wunderkindern in Auftrag, welches er durch Kupferstiche verbreiten ließ. Die Reisen dienten vor allem der musikalischen Fortbildung der Geschwister Maria Anna und Wolfgang. Besonders der Sohn hat ein Leben lang davon profitiert.

Leopold Mozart war ein aufmerksamer Beobachter seiner Lebenswelt und interessierte sich für technische Errungenschaften, Mode, Kunst und die Naturschönheiten der bereisten Länder. Er sammelte unter anderem Mineralien, Kupferstiche von Sehenswürdigkeiten und Künstlern.

Violinschule

die gründlichste und beste Anweisung zur Violine und allen Geigeninstrumenten
Friedrich Nicolai, 1763

1756, im Geburtsjahr seines Sohnes Wolfgang Amadé, veröffentlichte Leopold Mozart den Versuch einer gründlichen Violinschule. Das Lehrbuch erschien im renommierten Verlag von Johann Jakob Lotter in Augsburg. Bereits zehn Jahre später war die Auflage vergriffen, deshalb brachte Mozart 1769 eine zweite, überarbeitete Auflage mit dem Titel Gründliche Violinschule heraus. Sie wurde in seinem Todesjahr 1787 erneut aufgelegt.

Das Buch erfuhr eine äußerst positive Aufnahme in der Fachwelt und machte ihn in Europa berühmt. Bereits 1766 erschien unter den Augen des Autors eine holländische Übersetzung, um 1770 folgte eine französische Version. 1804 publizierte Pavel Torson in St. Petersburg eine russische Übersetzung. Die Gründliche Violinschule war das erste umfassende deutschsprachige Lehrwerk für die Violine. Darin fasste Leopold Mozart seine über Jahre gesammelten Erfahrungen beim Geigenunterricht zusammen, widmet aber auch mehrere Kapitel allgemeinen musikalischen Fragen. Die Violinschule ist heute nicht nur für Geiger, sondern auch für alle an historisch orientierter Aufführungspraxis interessierten Musiker ein grundlegendes Nachschlagewerk.

Leopold Mozart war ein gefragter und erfolgreicher Pädagoge. Er bildete nicht nur seine Kinder aus, sondern auch die Salzburger Kapellknaben auf der Violine und unterrichtete viele private Schüler in Klavier, Gesang und Komposition.

Komponist Leopold Mozart

Er componirt für die Kirche und für die Kammer … hat sich in allen Arten der Composition bekannt gemacht.
1757, „Nachricht“ über die Salzburger Hofmusik

Leopold Mozart charakterisierte sich selbst 1757 in einem Bericht über die Salzburger Hofmusik als äußert produktiven Komponisten, der nahezu alle Gattungen seiner Zeit bediente: Kirchen- und Kammermusik, Vokal- und Instrumentalmusik. Rund 250 Kompositionen lassen sich heute sicher nachweisen. Die meisten davon lagen um 1760 bereits vor. Trotz der zeitintensiven Ausbildung seiner beiden Kinder gab Leopold Mozart bis etwa 1770 das Komponieren aber nicht vollständig auf.

Für die Salzburger Kirchen entstanden Messen, Litaneien und kleinere geistliche Werke. In der fürsterzbischöflichen Residenz wurden Sinfonien, Konzerte und Serenaden aufgeführt. Leopold Mozart komponierte für den Hof, die Universität und verschiedene Bruderschaften sowie für private Auftraggeber in Salzburg.

Mittels Abschriften sorgte Leopold Mozart für die Verbreitung seiner Musik auch über Salzburg hinaus. Er lieferte Kompositionen an österreichische Klöster, kleinere deutsche Höfe und Musikgesellschaften in Augsburg, Zürich und Wien.

Familie Mozart

Eine Familie …, die nicht als Eltern und Kinder, sondern als freunde zusammen lebten.
31. Juli 1778, an Fürstbischof Ignaz Joseph Graf von Spaur

Im Herbst 1773 übersiedelte die vierköpfige Familie Mozart von der Traidgasse (heute Getreidegasse) in die 300 m² große, acht Zimmer umfassende Wohnung in der ersten Etage des „Tanzmeisterhauses“ am Hannibalplatz (heute Makartplatz). Seinen Namen erhielt es Anfang des 18. Jahrhunderts nach dem damaligen Bewohner, dem hochfürstlichen Tanzmeister Johann Pastier.

Die Mozarts waren sehr gesellig. Im geräumigen Tanzmeistersaal, empfing man Gäste, Salzburger Freunde und Kollegen, durchreisende Musiker und andere Persönlichkeiten. Hier wurde musiziert, Karten und Brettspiele gespielt, bei Schlechtwetter „Bölzl“ geschossen und gekegelt. An den Freizeitunterhaltungen nahmen alle Familienmitglieder teil.

Wolfgang Amadé Mozart wohnte bis Ende 1780 in diesem Haus, wo ein Großteil seiner Salzburger Kompositionen entstand.

Maria Anna, genannt „Nannerl“, die eine hochbegabte Pianistin und Klavierlehrerin war, lebte bis zu ihrer Hochzeit (1784) im Alter von 33 Jahren mit dem Pfleger (Richter) von St. Gilgen, Johann Baptist von Berchtold zu Sonnenburg hier. Ihr erster Sohn Leopold wurde 1785 in diesem Haus geboren und lebte bis Leopold Mozarts Tod bei seinem Großvater, der ihn liebevoll umsorgte.

Nach dem Tod der Mutter im Jahr 1778 in Paris lebte Maria Anna ab 1781 allein mit ihrem Vater im Tanzmeisterhaus. Gemeinsam spielten sie Kompositionen des Bruders, besuchten Theater- und Opernaufführungen und auch Universitätsvorlesungen in Experimentalphysik.

Als es um Leopold Mozart einsamer wurde, waren es „Musik und vernünftige Bücher“, die ihn unterhielten. Er besaß eine umfangreiche Bibliothek, die kostspielige Bücher aus Kunst, Literatur und Wissenschaft enthielt. Als gläubiger Katholik las er auch Gebetbücher und religiöse Andachtsliteratur. In den 1780er-Jahren nahm Leopold Mozart drei Kostzöglinge (Schüler) bei sich im Haus auf, darunter die beiden Kinder Heinrich und Margarethe seines Münchner Freundes Theobald Marchand. Sie erhielten durch ihn eine fundierte musikalische Ausbildung.

Leopold Mozart starb am 28. Mai 1787 im Alter von 67 Jahren in diesem Haus.

Der heut verstorbene Vater war ein Mann von vielen Witz und Klugheit, und würde auch ausser der Musick dem Staat gute Dienste zu leisten vermögend gewesen seyn. Seiner Zeit war er der regelmessigste Violinist, von welchem seine zweymal aufgelegte Violinschule Zeugniss gibt. Er war in Augsburg gebohren, brachte seine Lebenstäge meistens in hiesigen Hofdiensten zu, hatte aber das Unglück hier immer verfolget zu werden, und war lang nicht so beliebt, wie in andern grössten Ortens Europens.

Dominicus Hagenauer, 28. Mai 1787

Publikumsmagnet Leopold Mozart:

Mit rund 180.000 BesucherInnen aus aller Welt feierte die Sonderausstellung zum 300. Geburtstag von Vater Mozart einen Besucherrekord.

Zu seinem 300. Geburtstag widmete die Stiftung Mozarteum Salzburg Leopold Mozart (1719 –1787) die bislang umfangreichste Ausstellung zum Leben und Schaffen. Rund 180.000 BesucherInnen aus aller Welt lockte die Sonderschau Leopold Mozart. Musiker –Manager –Mensch vom 5. April 2019 bis 9. Februar 2020 ins Mozart-Wohnhaus. Lange stand Leopold im Schatten seines Sohnes Wolfgang Amadé, erst in den 1980er Jahren begann die Musikforschung sich intensiver mit ihm zu beschäftigen. 50 Jahre lebte und wirkte er in Salzburg. Doch wer war Leopold Mozart wirklich? Die Ausstellung im Mozart-Wohnhaus, in dem die Familie ab 1773 wohnte und wo Leopold Mozart am 28. Mai 1787 starb, ging dieser Frage auf den Grund, denn Leopold Mozart gehörte zweifelsohne zu den interessantesten und vielseitigsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Die thematisch gegliederte Schau,die sich mit dem Hofmusiker, Manager und Networker, Pädagogen, Komponisten und dem (Familien) Menschen Leopold Mozart befasste, wurde durch einen Audioguide und Hörstationen– mit Originalmusik Leopolds sowie durch ein „Mozbook“ (ein in Anlehnung an Facebook gestaltetes Profil) –besonders interaktiv gestaltet.

Die Dichte und Fülle von originalen Dokumenten zu Leopold Mozart,in der von Thomas Wizany gestalteten Ausstellung, war einzigartig: Präsentiert wurden rund 80 Exponate, darunter wertvolle Brief- und Musikautographe, Drucke, Dokumente sowie Memorabilia, Gemälde und Grafiken. Die Leihgaben stammten aus Salzburg, Wien, Budapest, München, Augsburg, Dresden,Düsseldorf und den USA. Vieles davon war erstmalig in der Mozartstadt zu sehen. Da aus konservatorischen Gründen nicht alle originalen Exponate während der gesamten Ausstellungsdauer gezeigt werden konnten, wurden besonders sensible Dokumente in Zyklen alle drei Monate ausgetauscht. Die Schau war somit immer wieder neu erlebbar.  Ein Veranstaltungsprogramm begleitete diese Wechsel, darunter waren Vorträge und Führungen sowie Konzerte im Tanzmeistersaal, bei denen Leopold Mozarts viel zu selten gespielte Werke zu hören waren.

Das Ziel der Stiftung Mozarteum, eine publikumsnahe Darstellung von Leopold Mozart innovativ in Thema und Gestaltung zu präsentieren, ist geglückt. Ein Besucher aus Leopolds Geburtsstadt Augsburg ließ durch eine E-Mail folgendes wissen: „Leopold Mozart erschließt sich einem nun wirklichneu und in einem überaus beeindruckenden vielseitigen Persönlichkeitsbild, das einen nur staunen lässt. Und es ist auch eine Musikausstellung geworden, denn nun kann manmal hören, wie gut seine Musik war und ist! Auch insgesamt inhaltlich wie gestalterisch das beste Aushängeschild für Leopold Mozart auf lange Zeit“.

Ein solches Feedback entzückt auch Museumsdirektorin Gabriele Ramsauer: „Wir freuen uns über die zahlreichen BesucherInnen. 180.000 Menschen konnten wir für den Vater des Musikgenies Wolfgang Amadé Mozart begeistern und diese Zahl muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Durch diese Ausstellung haben wir innerhalb von neun Monaten mehr Menschen erreicht, als die Stadt Salzburg EinwohnerInnen hat. Diese Besucheranzahl verzeichnen wir im Mozart-Wohnhaus normalerweise innerhalb von zwölf Monaten. Uns ist es gelungen, einen historisch interessanten sowie relevanten Kulturbeitrag zum Gedenkjahr beizusteuern, und so konnten wir neben unseren touristischen Gästen auch viele SalzburgerInnen ins Mozart-Wohnhaus zu locken.“

Kuratorin Anja Morgenstern resümiert: „Die intensive Beschäftigung mit Leopold Mozart war eine spannende Forschungsreise, die viel Neues zu seinem Leben und Werk zutage gefördert hat. Die Reise ist jedoch mit dieser Ausstellung nicht zu Ende, sie bildet zugleich einen Ausgangspunkt für weitere wissenschaftliche Fragestellungen rund um Leopold, seine Zeitgenossen und die Musik seiner Epoche.“

Die Ausstellung widmete sich auch dem forschenden Geist, der ein zentraler Bestandteil von Leopolds Werk ist, wie seine didaktisch sowie pädagogisch wertvolle Schrift „Versuch einer gründlichen Violinschule“, die erstmals 1756 erschien. Das bedeutendste deutschsprachige Lehrwerk für Streichinstrumente aus dem 18. Jahrhundert – die „Violinschule“–spielt noch heute eine wichtige Rolle in der musikalischen Ausbildung und wurde jüngst zu einem bedeutenden Bestandteil der Digitalen Mozart-Edition, einem Kooperationsprojekt zwischen der Stiftung Mozarteum und dem Packard Humanities Institute in Los Altos (Kalifornien). Bei der Präsentation im Herbst 2019 wurden die wichtigsten Elemente der neuen volldigitalen Edition vorgestellt, und damit nicht nur MusikwissenschaftlerInnen und ProfimusikerInnen, sondern nun auch musikinteressierten Laien zugänglich gemacht.

Wer die Ausstellung versäumt hat,kann dies virtuell auf der Website der Stiftung Mozarteum nachholen:
https://mozarteum.at/museums/mozart-wohnhaus/#virtual-tour-section


Quelle: Stiftung Mozarteum Salzburg

Zum Beitragsbild:
Großes Familienbild der Mozarts
Johann Nepomuk della Croce, Salzburg, 1780/81 (?)
Ölgemälde
140,4 x 187,6 cm
© ISM, Mozart-Museen & Archiv

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